Eingruppierung studentischer Hilfskräfte in den Tarifvertrag der Länder – Wie wichtig ist Schwarz-Grün die Entlohnung der studentischen Hilfskräfte?

Klei­ne Anfra­ge von Ange­la Frei­muth, Ralf Witzel

Link zum Doku­ment: www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD18-195.pdf

Zusam­men­fas­sung der Anfrage:

Die Klei­ne Anfra­ge 131 der Abge­ord­ne­ten Ange­la Frei­muth und Ralf Wit­zel (FDP) the­ma­ti­siert die Ein­grup­pie­rung stu­den­ti­scher und wis­sen­schaft­li­cher Hilfs­kräf­te in den Tarif­ver­trag der Län­der (TV‑L) in Nord­rhein-West­fa­len. Die Anfra­ge bezieht sich auf die im schwarz-grü­nen Koali­ti­ons­ver­trag ange­kün­dig­te Absicht, die­se Hilfs­kräf­te tarif­lich zu erfas­sen, was bis­her in der Tarif­ge­mein­schaft deut­scher Län­der (TdL) kei­ne Mehr­heit fand. Die Lan­des­re­gie­rung plant zudem, hoch­schul­recht­li­che Vor­aus­set­zun­gen für einen Ent­las­tungs­ta­rif­ver­trag für Pfle­ge­kräf­te und nicht-ärzt­li­ches Per­so­nal der Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken außer­halb der TdL-Struk­tu­ren zu schaf­fen, als Reak­ti­on auf Streiks. Die Fra­gen der Anfra­ge betref­fen die Ent­wick­lung der Ver­gü­tung der Hilfs­kräf­te in den letz­ten zehn Jah­ren, die Anzahl der­je­ni­gen, die unter dem Min­dest­lohn von 12 Euro brut­to pro Stun­de ver­die­nen, sowie die Unter­stüt­zung der Lan­des­re­gie­rung für eine tarif­li­che Ein­grup­pie­rung außer­halb der TdL-Struk­tu­ren, falls dort kei­ne Mehr­heit zustan­de kommt. Zudem wird nach einem Ziel­da­tum für eine Klä­rung der tarif­li­chen Ein­grup­pie­rung gefragt und nach der Prio­ri­tät der Lan­des­re­gie­rung bezüg­lich der Arbeits­be­din­gun­gen der Hilfs­kräf­te im Ver­gleich zu den Beschäf­tig­ten der Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken. Die Lan­des­re­gie­rung ant­wor­tet, dass die Ver­gü­tung der Hilfs­kräf­te in den letz­ten Jah­ren gemäß den Beschlüs­sen der TdL und unter Berück­sich­ti­gung des Min­dest­lohns ange­passt wur­de. Kon­kre­te Daten zu Ent­gel­ten lie­gen nur begrenzt vor. Die Lan­des­re­gie­rung unter­stützt eine Bestands­auf­nah­me der Beschäf­ti­gungs­be­din­gun­gen und strebt eine Rege­lung inner­halb der TdL-Struk­tu­ren an, kann jedoch kei­ne zeit­li­chen Vor­ga­ben machen, da die Tarif­part­ner maß­geb­lich sind. Die Arbeits­be­din­gun­gen der Hilfs­kräf­te wer­den von den Hoch­schu­len eigen­ver­ant­wort­lich auf Grund­la­ge der TdL-Richt­li­ni­en fest­ge­legt. Die Lan­des­re­gie­rung zeigt Wert­schät­zung für die­se Beschäf­ti­gungs­grup­pen und prüft mög­li­che Ver­bes­se­run­gen im Rah­men eines Ver­tra­ges über gute Beschäf­ti­gungs­be­din­gun­gen für das Hoch­schul­per­so­nal in NRW.

Zusam­men­fas­sung der Antwort:

Die Lan­des­re­gie­rung Nord­rhein-West­fa­len infor­miert, dass die Ver­gü­tung stu­den­ti­scher und wis­sen­schaft­li­cher Hilfs­kräf­te in den letz­ten Jah­ren gemäß den Richt­li­ni­en der Tarif­ge­mein­schaft deut­scher Län­der (TdL) schritt­wei­se erhöht wur­de, zuletzt um 2,8 % ab Som­mer­se­mes­ter 2023. Die Arbeits­be­din­gun­gen und Ver­gü­tun­gen die­ser Hilfs­kräf­te sind nicht tarif­ver­trag­lich gere­gelt, son­dern wer­den von den Hoch­schu­len eigen­ver­ant­wort­lich auf Basis der TdL-Richt­li­ni­en fest­ge­legt, wobei der Min­dest­lohn als Unter­gren­ze gilt. Eine Mehr­heit für die Ein­grup­pie­rung stu­den­ti­scher und wis­sen­schaft­li­cher Hilfs­kräf­te in den Tarif­ver­trag der Län­der (TV‑L) inner­halb der TdL besteht bis­lang nicht. Die Lan­des­re­gie­rung unter­stützt jedoch die lau­fen­de Bestands­auf­nah­me der Beschäf­ti­gungs­be­din­gun­gen durch die Tarif­ver­trags­par­tei­en und strebt eine Rege­lung inner­halb der TdL-Struk­tu­ren an. Zeit­li­che Vor­ga­ben kann sie auf­grund der Zustän­dig­kei­ten der Tarif­part­ner nur ein­ge­schränkt machen. Die Lan­des­re­gie­rung hat gemein­sam mit der SPD im Land­tag einen Geset­zes­ent­wurf ein­ge­bracht, der hoch­schul­recht­li­che Vor­aus­set­zun­gen für einen Ent­las­tungs­ta­rif­ver­trag für Pfle­ge­kräf­te und nicht-ärzt­li­ches Per­so­nal an Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken außer­halb der TdL-Struk­tu­ren schaf­fen soll, als Reak­ti­on auf Streiks und zur Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen. Bezüg­lich der aktu­el­len Ver­gü­tung ver­die­nen nahe­zu alle wis­sen­schaft­li­chen Hilfs­kräf­te min­des­tens den ab 1. Okto­ber 2022 gel­ten­den Min­dest­lohn von 12 Euro brut­to pro Stun­de. Bei stu­den­ti­schen Hilfs­kräf­ten gibt es an den Hoch­schu­len jedoch noch zahl­rei­che Ver­trä­ge unter­halb die­ser Gren­ze, ins­be­son­de­re an Fach­hoch­schu­len, wobei der Anteil der unter 12-Euro-Ver­trä­ge bei etwa 93 % liegt. Die Lan­des­re­gie­rung zeigt Wert­schät­zung für die Beschäf­ti­gungs­grup­pen der stu­den­ti­schen und wis­sen­schaft­li­chen Hilfs­kräf­te und prüft im Rah­men einer Stän­di­gen Kom­mis­si­on mög­li­che Anpas­sun­gen der Beschäf­ti­gungs­be­din­gun­gen im Ver­trag über gute Beschäf­ti­gungs­be­din­gun­gen für das Hoch­schul­per­so­nal in Nordrhein-Westfalen.

© Angela Freimuth

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